Jürgen Kramer: "Das Ganze steht auf dem Spiel"
- Eine Retrospektive -
Samstag, 19. März bis Samstag, 28. Mai 2022
Die Corona-Pandemie, die drohende Zerstörung unseres Planeten durch den Klimawandel und - als ob das nicht schon schlimm genug wäre - nun noch der brutale Überfall auf die Ukraine, der
unermessliches Leid und Tod mit sich bringt: Unsere Welt gerät gerade aus den Fugen. Die düsteren Bilder des Beuys-Schülers und Philosophen Jürgen Kramer, der sich ein Leben lang mit dem Thema
Tod und Sterben auseinandersetzte, scheinen in diesen Tagen der Stimmungslage angemessen. "Die Kunst war und ist dem Menschen ein Mittel, gesellschaftliche Zustände aktiv
widerzuspiegeln. Im Kampf gegen das katastrophale Wesen der modernen bürgerlichen Gesellschaft, gegen imperialistischen Völkermord und kriegerische Aggressionen, gegen die gewaltsame
Niederhaltung und Knechtung eines Teils der Menschen durch einen anderen, gegen die Zerstörung und Vermarktung elementarer menschlicher Beziehungen, gegen die profitgesteuerte Unbewohnbarmachung
unseres Planeten, sehen bildende Künstler der Gegenwart ihre humane und soziale Aufgabe", schrieb Jürgen Kramer schon 1976 im Beiheft zu einer Ausstellung. 2009 endete sein Rangsdorfer
Manifest mit den Worten: "Die Sonne verdunkelt sich. [...] Aber um bloßes Überleben geht es dabei schon lange nicht mehr: Das Ganze steht auf dem Spiel."
Fast genau zehn Jahre ist es her, dass die Galerie KK nach dem überraschenden Tod des Künstlers eine Retrospektive seiner Werke gezeigt hat. Es ist an der Zeit, die Bilder wieder aus dem Fundus zu holen.